Der vergangene Ausbildungsdienst der Schwerpunktfeuerwehr Uelzen konnte als kleine Premiere bezeichnet werden, denn an sechs feuerwehrtechnischen Stationen wurden der gesamten Wehr wichtige Kenntnisse im Umgang mit verschiedenen Gerätschaften vermittelt. Die sechs Stationen waren nach dem Rotationsprinzip zu durchlaufen, wobei der Schwerpunkt auf der praktischen Arbeit mit den Geräten und Materialien lag.
Die neue Drehleiter wird weiterhin ausgiebig ausgebildet
Bei der ersten Station des Ausbildungsdienstes stand die neue Drehleiter (DL(A)K23/12) im Mittelpunkt. Sie ist seit Oktober des vergangenen Jahres im Einsatz. Das Fahrzeug ist nicht nur mit modernster Fahrzeug- und Steuerungstechnik ausgestattet, sondern verfügt auch über umfangreiches Material für den Rettungseinsatz. Bei der Ausbildung am vergangenen Mittwoch lag der Schwerpunkt auf der Beladung der Drehleiter.
Die Kameradinnen und Kameraden wurden von Stephan Schulz, dem Gerätewart der Schwerpunktfeuerwehr, in die Handhabung der sogenannten Krankentragenhalterung eingewiesen. Schulz betonte, dass die Handgriffe sitzen müssen. Denn immer häufiger wird die Drehleiter angefordert, um den Rettungsdienst beim Transport von Patienten aus höheren Stockwerken zu unterstützen.
Pumpen für alle Fälle
An der zweiten Station des Ausbildungsdienstes begrüßte der Gruppenführer der 2. Gruppe, Stefan Standke, die ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Standke erläuterte an seiner Station das Vorgehen bei vollgelaufenen Kellern und die Geräte und Hilfsmittel, die dabei zum Einsatz kommen. Dabei ging er auch auf Einsätze aus der Vergangenheit ein, die dem einen oder anderen noch gut in Erinnerung waren.
Grundsätzlich sei die Feuerwehr gut ausgerüstet und verfüge über eine ausreichende Anzahl von Pumpen für die unterschiedlichen Wassermengen und Einsatzorte. Bei Standke drehte sich schließlich alles um die Schmutzwassertauchpumpe CHIEMSEE, die nur eine von den unterschiedlichen (Schmutzwasser-)Pumpenmodellen bei der Uelzener Wehr ist.
Mehrzweckzug und Wasserabgabe über Drehleiter
Die richtige Handhabung des Mehrzweckzuges im Feuerwehreinsatz sowie die Wasserabgabe aus dem Korb der Drehleiter (DLK23/12) wurden an den Stationen drei und vier geübt.
Funk und Gefahrgut waren ebenfalls zentrale Themen
Peter Czekalla leitete die fünfte Station, die sich auf das Thema Funk, Funkgeräte und das neue Funkkonzept der Kreisfeuerwehr konzentrierte. Czekalla ist Gruppenführer in der Uelzener Wehr und leitet darüber hinaus auch die Kommunikationsgruppe (KomGruppe) innerhalb der Hansestadt Uelzen.
Die Kommunikationsgruppe auf der Ebene der Stadtfeuerwehr Uelzen wurde im Jahr 2012 gegründet und steht seitdem allen 13 Ortswehren der Stadt Uelzen als unterstützendes Einsatzmittel zur Verfügung. Hauptaufgabe der KomGruppe ist es dabei, den Einsatzleiter vor Ort zu unterstützen und den Funkverkehr zu organisieren.
An der sechsten Station stand die neue Druckluftmembranpumpe auf dem Gerätewagen (GW-Öl) im Fokus. Da auch (kleinere) Gefahrguteinsätze wie das Abpumpen der Kraftstofftanks havarierter Kraftfahrzeuge zu den Aufgaben der Feuerwehr Uelzen gehören, war die Einweisung in die Pumpe von großer Bedeutung. Fabian Fleske, Gruppenführer und Mitglied im Gefahrgutzug Mitte übernahm hier die Einweisung der Kameradinnen und Kameraden und ließ diese auch bei einer praktischen Übung normales Wasser von einem Gefäß in ein zweites umpumpen.
Wichtig hierbei sei immer der korrekte Potenzialausgleich (Erdung) der Geräte, betonte Fleske eindringlichst. Der Potenzialausgleich wird bei Förderung brennbarer Flüssigkeiten nötig, damit statische Aufladung abgeleitet werden kann. Hierbei müssen zur Ableitung der statischen Aufladung alle im Förderstrom integrierten Einrichtungen, wie das Saugrohr, das Auslaufrohr, die Behältnisse und die Gefahrgutpumpe leitend miteinander und mit der Erde verbunden werden.
Gelungener Auftakt mit positiven Resümees
Zugführer Torsten Strauer hatte gemeinsam mit dem Kommando und den Ausbildern der jeweiligen Stationen den Dienst aus- und vorbereitet. Für die gesamte Wehr war diese Art von Dienstabend eine kleine Premiere, da solche Stationsausbildungen bisher immer nur in kleinen Kreisen innerhalb der einzelnen Dienstzüge stattgefunden hatten. Durch die Durchmischung der Kameradinnen und Kameraden bei den Stationen wurde auch das Zusammenarbeiten von Mitgliedern aus verschiedenen Gruppen gefördert, was im Einsatzfall von großer Bedeutung sein kann. Diese gemeinsamen Ausbildungsdienste sollen weiterhin fester Bestandteil der Ausbildung innerhalb der Schwerpunktfeuerwehr Uelzen bleiben.