Jens Kötke hat 2020 die Führung der 13 Feuerwehren in der Hansestadt Uelzen übernommen. Nun konnte er zu seiner ersten Jahreshauptversammlung des Uelzener Stadtkommandos einladen.
Die diesjährige Jahreshauptversammlung des Uelzener Stadtkommandos markiert eine besondere Premiere für den amtierenden Stadtbrandmeister Jens Kötke. 2020 übernahm er das Amt und die Verantwortung für alle 13 Ortsfeuerwehren der Hansestadt von seinem Vorgänger Axel Ziegler.
Zur Amtsübergabe am 29. Februar konnte noch niemand ahnen, welche Herausforderungen in den kommenden Jahren auf die Gesellschaft und insbesondere auf die Feuerwehren zukommen würden. Doch das Stadtkommando der Uelzener Wehren hat sich gesamthaft den besonderen Aufgaben gestellt und arbeitet gemeinsam unter Jens Kötkes Führung weiter an zukunftsorientierten Lösungen.
In Anbetracht der zurückliegenden Herausforderungen leitete Jens Kötke die Versammlung entsprechend ein. Er erinnerte daran, dass die vergangenen drei Jahre „besondere Zeiten“ waren, in denen es nicht immer einfach war, auf Sicht zu fahren.
Vorwiegend fehlte es oft an der Infrastruktur, um Dienste und Verwaltungsaufgaben innerhalb der Gerätehäuser durchzuführen. Als die Pandemie ausbrach, waren einige Wehren nicht einmal mit grundlegenden Arbeitsmitteln wie Laptop und Internet ausgestattet. Das Abhalten von Online-Ausbildungsdiensten schien für viele der 13 Wehren nahezu unmöglich zu sein.
Große Schritte in der Digitalisierung der Feuerwehren
Doch es gab positive Entwicklungen in diesem Bereich. Wie Kötke betonte, konnten inzwischen alle Gerätehäuser mit entsprechender EDV ausgestattet und ans Netz angeschlossen werden. So konnten Dienste und Schulungen vielerorts aus der Fahrzeughalle direkt zu den Kameradinnen und Kameraden nach Hause „gestreamt“ werden.
In dieser Hinsicht war die Pandemie also auch eine Chance, um die Digitalisierung der Feuerwehr voranzutreiben und neue Wege der Zusammenarbeit zu finden. Er dankte gleichzeitig der Stadtverwaltung für die reibungslose Zusammenarbeit in diesen Projekten. Ohne diesen Rückhalt wäre vieles schlichtweg nicht möglich.
Gleiches galt für die Lehrgänge des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz. Auch hier suchte man nach alternativen zum altbekannten Präsenzunterricht in den Standorten Celle oder Loy. Treffend formulierte Stadtausbildungsleiter Florian Pott zu einem weiteren, dritten Standort der NLBK, welcher nun auch zu Hause bei den Kameradinnen und Kameraden sei. Auch hier schreite die Digitalisierung weiter voran, stelle Pott fest.
Trotz Pandemie bleiben die Mitgliederzahlen stabil
Eine große Sorge von Jens Kötke und dem Stadtjugendfeuerwehrwart Oliver Badura war es, dass die Mitgliederzahlen während oder nach der Corona-Pandemie zurückgehen könnten. Doch beide wurden eines Besseren belehrt. Bei der Jahreshauptversammlung konnten sie übereinstimmend berichten, dass die Zahlen auf einem annähernd gleichbleibenden Niveau stagnieren und im Bereich der Kinder- und Jugendfeuerwehr sogar leicht ansteigen.
Insbesondere bei den Kinderfeuerwehren gab es erfreuliche Nachrichten, wie Badura berichtete. Zwei neue Kinderfeuerwehren, in Oldenstadt und Uelzen, konnten in 2022 gegründet werden und sorgten hier für einen starken Anstieg der Mitgliederzahlen.
Diese positive Entwicklung ist sicherlich auch auf das Engagement und die Arbeit der Kameradinnen und Kameraden vor Ort zurückzuführen, die auch in schwierigen Zeiten ihre Aufgaben wahrnehmen und sich für die Gemeinschaft einsetzen. Kötke und Badura waren entsprechend erfreut über die Entwicklung und sehen darin ein positives Signal für die Zukunft der Feuerwehren in Uelzen.
Endlich „alles wie immer“
Derzeit ist deutlich spürbar, dass man sich auf dem Weg zurück zur Normalität befindet, gar schon dort angekommen sei. Ausbildungsdienste wurden nahezu überall wieder aufgenommen und Lehrgänge auf Stadt- und Landkreisebene sowie in der NLBK sind wieder angelaufen und erfreuen sich einer guten Teilnehmerzahl aus den Kommunen.
Die Einsatzzahlen von 2022 nähern sich allmählich wieder dem Niveau vor der Pandemie an, und auch das Leben in den Gerätehäusern ist dank Kameradschaftsabenden und Versammlungen wieder eingekehrt. Insbesondere, um sich auf die Stadtausbildungswettbewerbe vorzubereiten, die im vergangenen Jahr in Hanstedt 2 ausgerichtet wurden, wurde eifrig in den Wehren trainiert. Ausrichter in 2023 ist die Feuerwehr Hansen.
Arbeitsgruppen erarbeiten Konzepte für zukünftige Herausforderungen
Trotz der Corona-Pandemie gab es nie einen wirklichen Stillstand. Oftmals eher im Hintergrund haben mehrere Arbeitsgruppen ihre Arbeit teilweise schon während des Lockdowns aufgenommen oder entsprechend weitergeführt. Dabei wurden verschiedene Projekte vorangetrieben, wie beispielsweise das Hygienekonzept, Fahrzeugbeschaffungen, anstehende oder laufende Baumaßnahmen und die Beschaffung neuer Schutzkleidung für Atemschutzgeräteträgerinnen und Atemschutzgeräteträger. Ziel der Arbeitsgruppen sei es, Aufgaben effizient auf mehrere Kameradinnen und Kameraden zu verteilen und so die Belastung einzelner Funktionsträger zu minimieren.
Auch die Ausarbeitung neuer Konzepte seitens der Kreisfeuerwehr wurden begleitet und unterstützt. Die Erstellung einer neuen Alarm- und Ausrückeordnung für die Hansestadt wurde auf den Weg gebracht, um die Be- und Auslastung innerhalb der 13 Ortsfeuerwehren noch besser zu verteilen.
Zudem wurde die Aktion „uelzen112.de“ ins Leben gerufen, um neue Wege der Mitgliederwerbung zu gehen. Obwohl die unterschiedlichen Herausforderungen an vielen Stellen präsent sind, ist sich Kötke der Kompetenz der einzelnen Arbeitsgruppen sehr bewusst, sodass auch für die kommenden Aufgaben stets die besten Lösungen gefunden würden.
Beförderung(en)
Am Ende der Versammlung waren nun Reiner Seidel und Steffen Schultz als stellvertretende Stadtbrandmeister dafür verantwortlich, Jens Kötke zum Ersten Hauptbrandmeister zu befördern. Sie dankten ihm gemeinsam mit Volker Leddin und Jürgen Markwardt für sein langjähriges Engagement und baten gleichzeitig die Versammlung darum, die Gruß- und Dankesworte gleichermaßen in die einzelnen Wehren zu tragen. Ohne die zahlreichen ehrenamtlich engagierten Mitglieder wäre eine leistungsfähige Stadtfeuerwehr nicht möglich.