Feuerwehr Uelzen nutzt einmalige Gelegenheit

Gegen 19.30 Uhr sind die letzten Gäste an der Eisbahn bereits nach Hause gegangen und die Eisfläche ist leer. Dennoch ist an diesem Mittwoch, den 18.12.2019, reges Treiben – erst neben dem und danach auch auf dem Eis – zu vernehmen.

Die Feuerwehr Uelzen nutzte diese einmalige Gelegenheit der Stadtwerke Uelzen, um die praktische Handhabung der Eisrettungsgerätschaften unter reellen Bedingungen zu üben sowie um eine, so genannte, Standart-Einsatz-Regel zu erarbeiten. Eine Standart-Einsatz-Regel dient dazu, eine standardisierte Ausbildung für alle Einsatzkräfte zu gewährleisten und somit gerade für den Fall, dass eine Mannschaft aus wechselnden Einsatzkräften besteht, eine gewisse Sicherheit in Routinehandlungen zu bringen. Diese Regeln sind inhaltlich allgemein gefasst, auf das jeweilige Einsatzszenario zugeschnitten und beinhalten meistens mehrere Punkte, welche linear abgearbeitet werden.

Normalerweise werden Eisrettungseinsätze „trocken“ geübt, da oft keine zugefrorenen Seen zur Verfügung stehen und die dabei nicht ausbleibende Eigengefährdung ausgeschlossen werden soll. Umso besser konnte der Einsatz auf der Eisbahn geübt werden. Im Rahmen von drei Stationen wurden verschiedene Methoden geprobt und verglichen – das Szenario war jeweils gleich. So galt es eine, rund 30 m entfernte, Person zu retten. Bei der ersten Station wurde auf herkömmliche Art, mit zwei Steckleiterteilen, versucht zu dem eingebrochenen vorzudringen. Im Rahmen der zweiten Station wurde der Eisrettungssatz des Landkreises Uelzen beübt. Der Eisrettungsatz wurde ursprünglich durch den Landkreis für den Rüstwagen beschafft und ist seit rund einem Jahr auf dem Anhänger „Wasser- und Eisrettung“ der Feuerwehr Uelzen verlastet, um im Einsatzfalle mit dem erstausrückenden Fahrzeug zur Einsatzstelle gebracht zu werden. Beim Eisrettungssatz handelt es sich um ein Eisrettungsschlitten der Firma Marsars mit Rettungsschlaufe, schwimmfähiger Leine und ausgeklügelter Mechanik, um den Eingebrochenen auf den Rettungsschlitten zu ziehen.

 

An der dritten Station wurde das Vorgehen mit einem Steckleiterteil sowie einer Schleifkorbtrage geprobt. Zwischenzeitlich wurde hier das Steckleiterteil durch eine zweite Schleifkorbtrage ersetzt, um zu testen, wie man sich mit zwei Schleifkorbtragen fortbewegen kann. Im Rahmen der drei Stationen wurde gründlich auf die Eigensicherung durch Eisrettungsanzüge, Schwimmwesten und Seile geachtet.

 

Nach rund zweieinhalb Stunden zogen die beiden Zugführer der Schwerpunktwehr Torsten Strauer und Oliver Hanisch, welche den Dienst ausgearbeitet hatten, ein positives Fazit und beendeten den Dienst. Alle beteiligten Einsatzkräfte waren sich einig, dass die Übung auf echtem Eis ein voller Erfolg war. Trotz des intensiven Beübens der Einsatzlage „Person im Eis eingebrochen“ möchten wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass nur das Betreten von freigegeben Eisflächen erlaubt ist. Auch der vielfach in Deutschland herrschende Frost der vergangenen Tage garantiert nicht, dass die Eisdecke auf Seen oder Flüssen tragfähig ist – besonders Kinder lassen sich vom glitzernden Eis zu unvorsichtigem Verhalten verleiten.

Sollte es zu einem Unfall kommen, zögern sie NICHT die 112 zu wählen!