Was zu tun ist, wenn Öl auf Straßen ausgelaufen ist, haben wir ja am vergangenen Wochenende ausgiebig üben können. (⇒Jede Nacht einen Einsatz …)
Was aber, wenn das Öl durch einen unglücklichen Umstand auch in ein Gewässer fließt?
Dieser Frage ist der Gefahrgutzug Mitte nachgegangen und hat ein entsprechendes Szenario am Uelzener Stadtgraben geübt.
Öl hat eine geringere Dichte als Wasser und ist somit auch um einiges »leichter« als Wasser, es schwimmt also auf der Wasseroberfläche. Wasser und Öl können sich also nicht verbinden, sie vermischen sich nur kurzzeitig.
Läuft nun Öl, aus welchem Grund auch immer, in ein stehendes oder fließendes Gewässer, bildet sich ein auf der Oberfläche schwimmender Ölfilm. Die Wasseroberfläche schimmert dann in vielen unterschiedlichen Farben.
Die erste und wichtigste Aufgabe ist es, das Öl daran zu hindern, weiterzufließen und sich somit weiterzuverteilen. Es muss also zeitnah mit einer sogenannten Ölsperre zurückgehalten werden. Eine Ölsperre kann dabei aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Hauptsächlich ist es aber die Aufgabe, dass sich das Öl an der Ölsperre auf der Wasseroberfläche sammelt. Zwischenzeitlich sollte natürlich aufgeklärt werden, wo das Öl überhaupt herkommt und ein weiterer Ausfluss in das Gewässer sollte unterbunden werden.
Ist die Ölsperre indessen gesetzt worden, muss das Öl natürlich auch wieder aus dem Wasser heraus. Um das Öl jetzt vom Wasser zu bekommen, wird je nach Gewässer ein spezielles Bindemittel ausgebracht oder das Wasser/Ölgemisch mit speziellen Pumpen, Skimmern und Schmutzfangfässern abgesaugt. Bei diesem Vorgang wird das Öl vom Wasser getrennt. Das Öl verbleibt in einem gesonderten Fass, während das Wasser ohne Ölfilm zurück in das Gewässer geleitet werden kann.
Weil im Bereich des Umweltschutzes weitere Aufgaben für die Feuerwehr zu erwarten war, begann man im Jahre 1997 mit der Bildung einer Einsatzgruppe für diese Einsatzbereiche. Die Gefahrgutgruppe der Schwerpunktfeuerwehr Uelzen hat sich zwischenzeitlich bereits mehrfach bei Einsätzen bewährt. So wurden beispielsweise Messungen bei Bränden von Brand- und Zersetzungsgasen durchgeführt, aber auch bei Schadstofffreisetzungen in der Industrie und im Transportbereich, sowie bei der Bergung von Gebinden mit giftigem Inhalt wurden die Einsatzkräfte gefordert. Von einem größeren Schadensfall ist man jedoch bisher verschont geblieben.
Inzwischen besteht der heutige Gefahrgutzug Mitte aus Einsatzkräften der Feuerwehren ⇒Oldenstadt, ⇒Suderburg und Uelzen. Um die speziellen Geräte stets richtig und sicher bedienen zu können, treffen sich alle Kameradinnen und Kameraden aus dem Gefahrgutzug Mitte alle 14 Tage zum gemeinsamen Übungsdienst.