Im Schatten des Stadtbrandes von 1826

Insgesamt vier große (Stadt-)Brände haben die Stadt Uelzen im Laufe der Jahrhunderte heimgesucht. Einer dieser Brände ereignete sich in der Nacht vom 22. auf den 23. September 1826 – Uelzen erlebte eine Feuerkatastrophe. Im Haus des Schuhmachermeisters Johann Friedrich Höber am Schnellenmarkt brach am Nachmittag ein Feuer aus, welches sich in der folgenden Nacht durch die Stadt fraß. 74 Wohnhäuser und 130 Nebengebäude wurden ein Raub der Flammen. Und nun, fast 200 Jahre später, ist die Feuerwehr Uelzen auch (ein ganz kleiner) Teil der Geschichte um den Brand von 1826 geworden.

Aber was ist eigentlich passiert?

Am Montagmorgen, dem 26. August, wurde die Schwerpunktfeuerwehr Uelzen zu einem vermeintlichen Brand am Schnellenmarkt alarmiert. Dieser stellte sich jedoch schnell als Teil der dortigen Kunstinstallation heraus. Auslöser für den Einsatz mit dem Stichwort „Brand 2“ war ein gemeldeter Feuerschein hinter einem Fenster. Glücklicherweise entpuppte sich der Feuerschein als Projektion am Stadtbrandmuseum. Besucherinnen und Besucher haben rund um die Uhr die Möglichkeit, das Museum am Schnellenmarkt von außen zu besichtigen – inklusive der erwähnten Projektion, die das Ausmaß des historischen Brand darstellt.
 
 

Kunstinstallation ist angemeldet und bekannt.

Wir wissen natürlich, dass es sich nicht um einen echten Brand handelt. Die Projektträger haben diesbezüglich bereits Kontakt mit der Feuerwehr gehabt. In diesem Fall ist durch eine nicht eindeutige Übermittlung der Hausnummer nicht klar gewesen, dass es sich um eben genau diese Projektion handelt – die Feuerwehr wurde alarmiert: Sicher ist sicher.
Gewiss anders als im Jahre 1826 erfolgte der Notruf und die Alarmierung in nur wenigen Augenblicken, wieder einen Augenblick später waren die ersten Fahrzeuge auf dem Weg. Ganz ohne Eimerkette und Brunnen wie damals, aber mit einem Brandmeister vom Dienst und modernster Kommunikationstechnik, dank derer schnell klar war, dass die ausgerückten Fahrzeuge vor Ort nicht mehr benötigt wurden. Nach weniger als 10 Minuten waren alle Kräfte wieder in der Feuerwache.
 

Hinweisschild zur Vorbeugung.

Damit es in Zukunft am Schnellenmarkt nicht noch einmal zu Verwechslungen kommt, wird am Gebäude ein Hinweis angebracht. Das soll darauf hinweisen, das es sich bei dem vermeintlichen Brand im ersten Stock um einen Teil der Museumsfassade handelt. Und wer das Gebäude am Schnellenmarkt 1, Ecke Doktorenstraße, noch nicht besucht hat, sollte dies unbedingt nachholen.
 

Um noch kurz in der Geschichte zu verweilen: Die Freiwillige Feuerwehr Uelzen wurde übrigens am 18. Juni 1867, vor 157 Jahren, durch die Genehmigung der Statuten vom Magistrat der Stadt Uelzen, als freiwillige Feuerlösch- und Rettungsscharr zu Uelzen gegründet. Wie viele ehrenamtliche Stunden seitdem geleistet wurden, kann leider nur spekuliert werden.


sm