Im Uelzener Ortsteil Veerßen kam es am späten Mittwochnachmittag zu einem Großeinsatz der Feuerwehr und weiterer Einsatzkräfte. Bei Erdarbeiten für einen Hausanschluss wurde eine Panzergranate gefunden, die kontrolliert gesprengt werden musste. Zunächst wurde gegen 15:03 Uhr die Polizei durch die vor Ort tätige Baufirma verständigt. Im Einsatzverlauf forderte die Polizei den Kampfmittel-Beseitigungsdienst zur Beurteilung der Lage an.
Dieser entschied nach einer Erkundung vor Ort, dass die Granate mit einem Durchmesser von 8,8 Zentimetern vor Ort gesprengt werden muss. Eine Entschärfung oder ein Transport war nicht möglich. Als Vorbereitung für die kontrollierte Sprengung war eine Evakuierung notwendig. Der Radius umfasste 300 Meter um die Fundstelle am Meisenweg in Veerßen/Uelzen.
Großeinsatz für rund 120 Feuerwehrkräfte
Die Feuerwehren wurde um 17:03 Uhr mit dem Stichwort „Hilfeleistung 3“ alarmiert. Die Kräfte wurden in einem Bereitstellungsraum in Veerßen, Celler Straße, zentralisiert. Dort vor Ort wurde auch die Einsatzleitung durch die Kommunikationsgruppe Hansestadt und den Fachzug Führung und Kommunikation der Kreisfeuerwehr gebildet.
Warn-Mix auf verschiedenen Plattformen
In Zusammenarbeit mit der Polizei, der Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) und der Kreisfeuerwehrführung wurde die Evakuierung vorbereitet und ab 18 Uhr schrittweise eingeleitet. Zur Warnung der Bevölkerung wurden die sozialen Netzwerke, der Cell Broadcast sowie mobile Warnanlagen der Feuerwehren Brockhöfe/Lintzel und Rätzlingen genutzt. Auch die Fachgruppe Drohne war im Einsatz, um die Evakuierung zu begleiten und Durchsagen aus der Luft zu verbreiten.
Insgesamt mussten rund 80 Wohnhäuser kontrolliert werden, wobei 37 Personen direkt aufgefordert wurden, das Gebiet zu verlassen. 40 Personen suchten Zuflucht in der vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) eingerichteten Notunterkunft in der HEG-Sporthalle, Albertstraße. Der „Warn-Mix“ aus Warnungen über soziale Netzwerke, Cell Broadcast und Lautsprecherdurchsagen führte dazu, dass die meisten Anwohner das Gebiet bereits selbstständig verlassen hatten.
Gegen 18:35 Uhr rückten das bereits im Einsatz befindliche Hilfeleistungslöschfahrzeug 20 (Uelzen) und die Drehleiter aus dem Gerätehaus Uelzen zu einem Paralleleinsatz in die Straße Bohldamm aus. Dort wurde der Rettungsdienst unterstützt und eine Person über die Drehleiter gerettet.
Parallel zu den Einsatzmaßnahmen versorgte der Fachzug Logistik die Einsatzkräfte innerhalb einer Stunde mit 250 Mahlzeiten (Brühwurst).
Reibungslose und friedliche Evakuierung
Um 20.35 Uhr wurde der evakuierte Bereich an die Polizei und den Kampfmittelräumdienst übergeben. Nach einem dumpfen Knall konnte der Sprengmeister bereits um 20.52 Uhr Entwarnung geben. Die Granate wurde ohne Beschädigungen in der Umgebung unschädlich gemacht. Die Absperrungen konnten daraufhin aufgehoben werden und die betroffenen Anlieger konnten in ihre Häuser zurückkehren.
Insgesamt verliefen der Einsatz und die Evakuierung reibungslos und friedlich. Rund 120 Kräfte der Feuerwehr, 30 Kräfte der DRK-Bereitschaft Kreis Uelzen und 20 Kräfte der Landespolizei begleiteten die Maßnahmen in Veerßen. Im Einsatz waren dabei die Feuerwehren der Hansestadt Uelzen mit den Wehren aus Hansen, Holdenstedt, Uelzen und Veerßen. Neben der Stadt- und Kreisfeuerwehrführung waren der Fachzug Führung und Kommunikation, der Fachzug Logistik und die Fachgruppe Drohne der Kreisfeuerwehr vor Ort. Die Feuerwehren Brockhöfe/Lintzel und Rätzlingen waren mit der mobilen Warn- und Meldeanlage (MoWa) im Einsatz.