Es war fast wie eine kleine Premiere am vergangenen Mittwochabend gewesen, als der Fachzugführer Torsten Strauer rund 20 Mitglieder zum ersten Gefahrgutdienst in Präsenz nach rund 18 Monaten begrüßen durfte. Nachdem der erste Dienst im Fachzug Gefahrgut Mitte am 11. März 2020 ausfiel, war bei Weitem nicht absehbar, welche dramatische Entwicklung die weltweite Pandemielage um den SARS-CoV-2 Erregers nimmt. So wurde schon frühzeitig im März 2020 entschieden, Ausbildungsdienste und andere dienstliche Veranstaltungen bei der gesamten Feuerwehr auszusetzen. Was ursprünglich nur bis zum April 2020 angedacht war, hielt viele weitere Monate an. Es war nur eine Fahrt auf Sicht möglich und erforderte immer wieder eine Beurteilung der aktuellen Situation.
Auch nachdem der Dienstbetrieb bei den Feuerwehren in Gruppen- und Zugstärke wieder aufgenommen wurde, entschied man sich vorerst dazu, weiterhin den Dienstbetrieb in den Fachzügen auszusetzen.
Da sich der Gefahrgutzug Mitte aus Mitgliedern der Schwerpunktfeuerwehr Uelzen, der Ortsfeuerwehr Oldenstadt und der Feuerwehr Suderburg zusammensetzt, durften weiterhin keine Dienste in Präsenz stattfinden, um bei der Ausbildung eine Vermischung der Mitglieder innerhalb ihrer örtlichen Einheiten (Gruppen, Züge, Ortsfeuerwehr) zu verhindern. Umso erfreulicher ist es nun endlich, dass der Ausbildungsdienst wieder in Präsenz stattfinden kann. Möglich macht dies unter anderem die hohe Impfquote bei den einzelnen Feuerwehren und einer 100%igen Impfquote im Gefahrgutzug Mitte.
Da der Ausbildungsdienst in Präsenz vermutlich für längere Zeit ruhen würde, entschied man sich schon recht frühzeitig im Fachzug Gefahrgut Mitte den Schritt in die Distanzausbildung zu gehen. So wurden einige Onlinedienste über Videochat angeboten und auch gut durch die einzelnen Mitglieder angenommen. So konnten zumindest theoretische Ausbildungsinhalte gut vermittelt werden.
Der Schwerpunkt beim ersten Dienst auf dem Gelände der Feuerwehr Uelzen nach der langen Auszeit lag deshalb im Wesentlichen darin, die erlernte Theorie aus den Distanzdiensten im Praktischen zu vertiefen. So ging es hauptsächlich um einige neue Geräte und deren Funktionsweise, Fahrzeugkunde sowie einigen neuen Abläufen im Einsatzfall.
Schnell stand bei den Teilnehmern fest – diese Dienste haben eindeutig gefehlt und sind ein wichtiger Bestandteil der fundierten Ausbildung in diesem sehr komplexen Bereich der Gefahrenabwehr. Wir blicken daher gespannt auf die weitere Entwicklung der Pandemielage und hoffen, den Dienstbetrieb möglichst aufrecht halten zu können.
Neben der Ausbildung am Gerät und der Einsatztaktik ist es vor allem für die Kameradschaft untereinander ein wichtiger Schritt zurück in die Normalität.
Text: Simon Märtens, Foto (Symbolbild): Christoph Paul