Am 28.08.2018 gegen 19.10 Uhr lösten die digitalen Meldeempfänger des Gefahrgutzuges Mitte und der Schwerpunktfeuerwehr Uelzen aus. Bei der Firma Uelzena war es in Folge von Verladearbeiten zu einem Unfall gekommen – drei IBC – Container waren zum Teil umgestürzt und leckgeschlagen.
Da sich einige Mitglieder der Feuerwehr Uelzen gerade bei einer Ausstellung auf dem Gelände der FTZ Uelzen (Feuerwehrtechnische Zentrale) befanden, konnten die ersten Fahrzeuge schnell besetzt werden. Nach der ersten Erkundung durch den Einsatzleiter Reiner Seidel bestätigte sich die Lage – aus zwei Containern drang ein unbekanntes Medium. Die beiden Verladehelfer waren auf Grund des Unfallhergangs verletzt und höchstwahrscheinlich kontaminiert.
Die größte Gefahr ging von den unbekannten Stoffen für die beiden verunglückten Verladehelfer aus – somit wurde unmittelbar nach der Erkundung eine Menschenrettung eingeleitet. Nach der erfolgreichen Rettung konnten die beiden Opfer zu den Stoffen befragt werden. Durch die Befragung und durch Erkundung an den IBC – Containern konnten die Stoffe als Salpetersäuere und eine Selenverbindung identifiziert werden. Beide austretenden Stoffe haben, je nach Dosis, gefährliche Auswirkungen für den Menschen und die Natur. Unmittelbar nach der Identifizierung der Stoffe wurde durch den Einsatzleiter, in Absprache mit dem Zugführer des Gefahrgutzuges, Maßnahmen angeordnet, um die Ausbreitung der Kontamination zu stoppen. Parallel dazu wurde durch die Mitglieder des Gefahrgutzuges ein Dekontaminationsplatz aufgebaut. Dies ist nötig, um nach dem Einsatz die eingesetzten Trupps zu dekontaminieren. Unter Zuhilfenahme von Rohrdichtkissen konnte ein eingesetzter Trupp in Chemiekalienschutzanzügen die unkontrollierte Ausbreitung der gefährlichen Stoffe in die Kanalisation unterbinden. Im Anschluss wurde damit begonnen, die Flüssigkeiten aus den leckgeschlagenen Behältnissen abzupumpen. Kurz nachdem die Pumpe das erste Mal angelaufen war, wurden die Maßnahmen abgebrochen. Das Übungsziel war erreicht – es sollten Abläufe und Handgriffe in realen Situationen geprobt werden. Im Rahmen der Nachbesprechung wurden einzelne Defizite aufgezeigt und im Rahmen der Ausbildung in den nächsten Wochen abgestellt!
Ein großer Dank gilt an dieser Stelle Torsten Strauer (Zugführer Gefahrgutzug Mitte) und Fabian Fleske, welche diese Übung ausgearbeitet und vorbereitet haben. Besonderer Dank gilt natürlich der Firma Uelzena, welche uns ihr Grundstück und somit die Möglichkeit zum realitätsnahen Üben bereitgestellt haben. Die Feuerwehr und das Unternehmen Uelzena sind sich einig, dass man nur durch gemeinsame Übungen an realistischen Szenarien auf den Einsatz vorbereitet sein kann.
Im Einsatz waren der Gefahrgutzug Mitte des Landkreises Uelzen, die Kommunikationsgruppe der Stadt Uelzen, die DRK Bereitschaft Uelzen und Bad Bevensen sowie die Feuerwehr Uelzen.
Bericht und Fotos: Christoph Paul // Pressesprecher Feuerwehr Uelzen