Hansestadt Uelzen investiert in neue Schutzkleidung für die Freiwilligen Feuerwehren

Neue Einsatzkleidung für 80 Einsatzkräfte der 13 Uelzener Feuerwehren. Deutliche Steigerung der Funktionalität. Weitere Ausstattung in den kommenden Jahren.

Seit einigen Tagen sind 80 Einsatzkräfte der 13 Feuerwehren in der Hansestadt Uelzen mit einer neuen Einsatzschutzkleidung unterwegs. Farblich unterscheiden sich die neuen Schutzanzüge nicht von der bisherigen Atemschutzüberbekleidung. In der Funktionalität und im Schutzstandard bieten die modernen Hosen und Jacken jedoch eine deutliche Verbesserung. „Mit der neuen Feuerwehrschutzbekleidung erhalten unsere Feuerwehrleute eine hochmoderne und komfortable Einsatzkleidung. Uns ist es wichtig, dass wir den Rahmen dafür bereitstellen können, damit die ehrenamtlichen Einsatzkräfte jederzeit gesund von ihren Einsätzen zurückkehren und auch in Zukunft vor gesundheitlichen Schäden geschützt sind“, erklärt Bürgermeister Jürgen Markwardt.

In einem fortgeschriebenen Investitionsprozess stellte die Hansestadt bereits im vergangenen Jahr die Weichen für die Beschaffung neuer Schutzanzüge. Vorangegangen waren hierfür neben einer intensiven Marktanalyse auch mehrere Praxistests unter realistischen Bedingungen.

Die Ausgabe der 80 neuen Schutzanzüge erfolgt zunächst an die aktiven Kameradinnen und Kameraden mit gültiger Atemschutzberechtigung. In den kommenden Jahren ist vorgesehen, die Anzahl der neuen Schutzanzüge kontinuierlich zu erhöhen.

Eine Einsatzkraft hält eine Feuerwehraxt mit den neuen Brandschutzhandschuhen.
Zusammen mit den neuen Brandschutzhandschuhen bietet die neue Schutzkleidung einen verbesserten Schutz gegen thermische Einwirkungen.

Tragetests für Schutzkleidung

Über einen Zeitraum von mehr als einem halben Jahr wurden verschiedene Modelle unterschiedlicher Hersteller intensiv getestet. Dabei wurden die Musteranzüge im Einsatz, in Brandübungscontainern sowie im regulären Ausbildungsdienst getragen und getestet. „Ziel war es, messbare und vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, um die beste Gesamtlösung auswählen zu können“, erklärt Simon Märtens, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehren Uelzen. Nach dem umfangreichen Auswahlverfahren erhielt die Firma S-Gard Schutzkleidung aus Heinsberg (NRW) den Zuschlag. Die Beschaffung umfasst jeweils eine Einsatzjacke und eine Einsatzhose.

Auf dem Bild probiert ein Feuerwehrmann den neuen Schutzanzug mit RFID-Chip an.
Jeder Schutzanzug ist durch einen RFID-Chip in der Kleidung einer bestimmten Einsatzkraft zugeordnet und kann nach dem Waschen wieder zurückverfolgt werden.

Erhöhung der Sicherheit und Funktionalität

Die neu beschaffte Schutzkleidung bietet gegenüber der bisherigen Ausrüstung zahlreiche Vorteile. Sowohl die Sicherheit als auch der Tragekomfort werden deutlich erhöht. Funktionelle Taschen bieten ausreichend Platz für Lampen, Ausrüstung und Funkgeräte. Die segmentierten Reflexstreifen erhöhen nicht nur die Trageflexibilität, sondern auch die Sichtbarkeit und damit die Einsatzsicherheit. Darüber hinaus verhindert der dichte Abschluss an Ärmeln und Kragen nahezu vollständig das Eindringen von Rauch und Ruß.

Letzteres ist insbesondere im Hinblick auf die persönliche Einsatzstellenhygiene und die Kontaminationsverschleppung ein wesentlicher Vorteil. Denn die bei Bränden entstehenden krebserregenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) können auch über die Haut aufgenommen werden. Ruß, Asbest und Aluminiumsilikat aus technischen Geräten stellen ebenfalls ein Gesundheitsrisiko dar, wenn sie von den Einsatzkräften aufgenommen werden.

Das Bild zeigt zwei Brusttaschen an den neuen Schutzanzügen, in denen sich eine Knickkopflampe und ein Funkgerät befinden.
Die neuen Schutzanzüge haben funktionell angeordnete Brusttaschen für verschiedene Ausrüstungsgegenstände.

Text: Hansestadt Uelzen
Foto: Feuerwehren Uelzen