Sicherheitstipps zur Weihnachtszeit und Hinweise für die kalten Tage

Sicherheitstipps zur Weihnachtszeit

Mit dem letzten Sonntag vor dem ersten Advent, dem Totensonntag, endet das christliche Kirchenjahr. Für evangelische und katholische Gläubige beginnt anschließend die Vorweihnachtszeit. Nach dem Totensonntag ist es verbreitet, drinnen und draußen weihnachtliche Deko anzubringen. Mit der festlichen Dekoration ziehen aber auch einige Gefahren ein. Insbesondere zur Weihnachtszeit besteht erhöhtes Gefahrenpotenzial in und um das eigene Heim, dies zeigen diverse Statistiken, welche belegen, dass gerade in der Zeit vor und nach Weihnachten, ausgenommen die Neujahrsnacht, Wohnungsbrände bis zu 35 Prozent ansteigen.
Dies hängt unweigerlich damit zusammen, dass unter anderem offene Feuer vernachlässigt werden, aber auch Kinder aufgrund fehlender Aufklärung dazu verleitet werden, mit Feuer zu spielen und sich somit selbst und andere gefährden.

Doch wenn Sie einige Tipps, zusammengestellt durch den “Deutschen Feuerwehrverband” beachten, bleibt die Weihnachtszeit ein Fest der Freude und Personen- sowie Sachschäden können vermieden werden.
  • Verstellen Sie nicht Fluchtwege wie Fenster, Türen, Flure und Treppen.
  • Löschen Sie Kerzen an Adventskränzen und Gestecken rechtzeitig, bevor sie heruntergebrannt sind: Tannengrün trocknet mit der Zeit aus und wird zur Brandgefahr.
  • Behalten Sie Tannengestecke und Adventskränze nicht zu lange in der Wohnung, trockene Zweige brennen wie Zunder. Ersetzen Sie trockene Gestecke durch frisches Grün.
  • Benutzen Sie keine brennbaren Untersätze.
  • Achten Sie auf ausreichenden Sicherheitsabstand zu leicht brennbaren Materialien, wie z.b. Vorhänge, Gardinen und Möbel.
  • Stellen Sie Kerzen nicht in der Nähe von brennbaren Gegenständen (Geschenkpapier, Vorhang) oder an einem Ort mit starker Zugluft auf.
  • Verwenden Sie Sicherheitskerzen. Der vor dem Kerzenboden endende Docht lässt die Flamme erlöschen.
  • Lassen Sie brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt, schon gar nicht, wenn Kinder allein im Zimmer sind.
  • Kerzen gehören immer in eine standfeste, nicht brennbare Halterung, an die Kinder nicht gelangen können.
  • Auch wenn man sie häufiger als sonst verwendet und griffbereit haben möchte: Bewahren Sie Streichhölzer und Feuerzeuge an einem kindersicheren Platz auf.
  • Wunderkerzen gehören nicht in die Adventsgestecke oder Weihnachtsbäume.
  • Achten Sie bei elektrischen Lichterketten darauf, dass Steckdosen nicht überlastet werden. Die elektrischen Kerzen sollten ein Prüfsiegel tragen, das den VDE-Bestimmungen entspricht.

Beugen Sie vor: Halten Sie für den Brandfall ein Gefäß mit Wasser griffbereit, denn um ein Gefäß mit 10 bis 12 Litern Wasser zu füllen, benötigen Sie ca. 1 Minute.
Genau das kann eine Minute zu spät sein.

Wenn es trotz alledem brennen sollte, versuchen Sie nur dann die Flammen zu löschen, wenn dies ohne Eigengefährdung möglich ist!
Ansonsten schließen Sie möglichst die Tür zum Brandraum, verlassen (mit Ihrer Familie) die Wohnung und alarmieren die Feuerwehr mit dem Notruf 112.

Rauchwarnmelder in der Wohnung verringern das Risiko der unbemerkten Brandausbreitung enorm, indem sie rechtzeitig Alarm geben.
Sie sind mittlerweile in allen Bundesländern verpflichtend! Übrigens passen sie auch perfekt als Geschenk auf den Gabentisch!


Hinweise für die kalten Tage

Die Preise für Energieträger sind durch die angespannte weltpolitische Lage gestiegen. Viele suchen daher nach Alternativen für die heimische Heizanlage und stoßen dabei auch unterschiedliche Ratgeber und Ideen. Viele davon gehen allerdings mit einer erheblichen Gefahr für die körperliche Gesundheit einher. 

Teelichtofen
Bei einem Teelichtofen handelt es sich um eine, meist selbst gebaute Konstruktion, bei der offenes Feuer beim Betrieb notwendig ist. Hier besteht große Gefahr für Kinder und Tiere, die dem Ofen zu nahe kommen oder ihn umwerfen könnten. Zudem erreichen die vielen Kerzen eine hohe Temperatur, welche sich schnell zu einem größeren Feuer entwickeln kann, jetzt ist ein kontrollierter Abbrand der Wachskerzen kaum möglich. Es kommt zu einem gefährlichen Wachsbrand. Dieser darf im Fall der Fälle nie mit Wasser gelöscht werden – es kommt zu einem ähnlichen Effekt wie bei Fettbränden – es entsteht eine heiße Stichflamme.

Stromaggregate, offenes Feuer, Heizgeräte
Motorbetriebene Geräte verursachen während des Betriebs giftige Abgase. Kann das enthaltene Kohlenmonoxid nicht nach draußen entweichen, wird es schnell gefährlich. Offenes Feuer ohne einen entsprechenden Rauchabzug, wie er bei Kaminen vorhanden ist, verhält sich ähnlich.

Kohlenmonoxid ist ein giftiges Gas. Da es unsichtbar, geschmack- und geruchlos ist, ist es praktisch nicht wahrnehmbar. Über die Atemluft gelangt das toxische Gas in den Körper und in den Blutkreislauf. Hier bindet sich Kohlenmonoxid an Hämoglobin und verhindert dadurch die Aufnahme von Sauerstoff. Eine beginnende Vergiftung äußert sich z. B. durch Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder grippeähnliche Symptome. In steigender Konzentration führt Kohlenmonoxid zur Bewusstlosigkeit und schlimmstenfalls zum Tod.

Bloß nicht: Notfeuerstätte selber anschließen
Reaktivierbare Feuerstätten müssen nun überprüft und erneut fachgerecht angeschlossen werden, damit die Betriebs- und Brandsicherheit gewährleistet werden kann. In Gesprächen mit betroffenen Kunden und in den Medien weist das Schornsteinfegerhandwerk immer wieder darauf hin, dass Kamin-, Kachelöfen, Kochherde oder Heizeinsätze unter keinen Umständen in Eigenregie und ohne vorherige Prüfung der bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger*innen angeschlossen werden sollten. Entscheidend sind die Gegebenheiten vor Ort: Ist der Querschnitt des Schornsteins frei? Sind die Anschlüsse fachgerecht? Gibt es bauliche Änderungen bzw. neue Dunstabzugsanlagen? Besteht Brandgefahr am Aufstellort, etwa durch neue Boden-, Wandbeläge oder Mobiliar? Sind technische Mängel wie defekte Dichtungen erkennbar? „Alle diese Faktoren sind sicherheitsrelevant und können schlimmstenfalls zu Bränden oder Kohlenmonoxid-Unfällen führen“, so Andreas Walburg vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks.

Jetzt wird’s brenzlig: Feuerschale statt Kaminofen
Als Herausforderung für Verbraucher erweist sich auch die angespannte Situation im Brennstoffhandel. Seit einiger Zeit schon ist Brennholz kaum verfügbar, die Liste der Vorbestellungen entsprechend lang. Wer die Möglichkeit hat, legt Vorräte an und sieht sich bereits nach Alternativen bzw. nach mobilen Heizgeräten um. Sind diese nicht verfügbar, kann es im Winter dazu kommen, dass Verbraucher gefährliche Behelfsheizungen konstruieren oder Outdoor-Geräte im Haus aufstellen. Das befürchten zumindest Schornsteinfegerhandwerk und Feuerwehr. In Baumärkten, im Fach- und im Online-Handel sind Einzelraumfeuerstätten vor allem im Einstiegspreissegment seit Wochen ausverkauft. Daher wenden sich Verbraucher den für sie naheliegenden Ausweichprodukten zu. Im Warenkorb landen Gas-Heizstrahler oder -Lüfter, Ethanol-Feuerstätten, aber auch Campingkocher, Grills und Feuerschalen. „Plötzlich kommt alles infrage, was in irgendeiner Form Wärme abgibt. Wir erkennen hier einen gefährlichen Trend,“ warnt Andreas Walburg.

Elektrogeräte mit CE-Kennzeichnung kaufen
„Elektrische Geräte, die jahrelang zum Beispiel im feuchten Keller eingelagert waren, sind anfälliger für einen Kabelbrand oder Kurzschluss. Generell gilt: Vorsicht vor elektrischen Geräten mit defekten Kabeln und anderen Beschädigungen, wie etwa sichtbaren Schmorspuren! Diese sollte man nicht verwenden. Beim Kauf von neuen Geräten sollte man unbedingt Wert auf die Qualität legen. Das CE-Kennzeichen beispielsweise bescheinigt einem Gerät, dass es europäischen Richtlinien entspricht und bei Überhitzung abschaltet. „Das ist gerade bei einem Heizlüfter wichtig, der bis zu 400 Grad heiß werden kann und auf keinen Fall in die Nähe von leicht entflammbaren Materialien oder auf Langflorteppiche gestellt werden darf“, erklärt Hermann Schreck, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes.

Feuerungsanlagen fachgerecht abnehmen lassen
Auch Andreas Walburg, Vorstand Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks, warnt: „Erhöhte Brandgefahr besteht auch bei jahrelang nicht genutzten Schornsteinen, wenn beispielsweise spontan ein Kaminofen gekauft oder ein alter Ofen wieder in Betrieb genommen wird. Hinzu kommt die Vergiftungsgefahr durch Kohlenmonoxid. Feuerungsanlagen müssen fachgerecht angeschlossen und vor ihrer Inbetriebnahme unbedingt offiziell abgenommen werden.“

Nur die Hälfte der Eigenheime richtig mit Rauchmeldern ausgestattet
Besonders besorgniserregend in diesem Zusammenhang: Trotz bundesweiter Rauchmelderpflicht und nachgewiesener Wirksamkeit ist nur die Hälfte der Eigenheime in Deutschland ausreichend mit Rauchmeldern ausgestattet. Die Initiative „Rauchmelder retten Leben“ appelliert daher an alle Eigentümer, sich und die eigene Familie zu Hause ausreichend mit Rauchmeldern zu schützen und auf alternative, nicht vom Schornsteinfeger abgenommene, Heizmethoden jeglicher Art zu verzichten. Denn vielen Menschen ist nicht bewusst, dass Brandrauch schon nach zwei Minuten zu einer tödlichen Rauchgasvergiftung führen kann.

⇒Hier geht es zum Flyer „SICHER HEIZEN trotz Energiekrise“


sm